Einlagen

Einlagen

Fortschritt und Erfahrung weisen den Weg

Gesichtspunkte zum Thema Einlagen vom Orthopädie-Schuhmacher

Der Versorgungsbereich der Einlagen nach Maß und Gips hat in den zurückliegenden Jahren einen großen Stellenwert eingenommen.

Eine entsprechende Antwort darauf zu finden, liegt nicht allein im Bereich der Anzahl der Gesamtverordnungen, die von den Ärzten ausgestellt werden. Wir alle wissen, dass in jedem Fall der Arzt über die Notwendigkeit der Indikation nicht großzügig entscheidet. Trotz des kostenbewussten Denkens hat der Orthopädieschuhmacher den Anteil der Einlagenversorgung vergrößern können.

Wir meinen, dass es ein Ergebnis von Technologietransfer und guter fachlicher Beratung ist, die in unserem Beruf im Vordergrund steht.

Eine genaue Fußuntersuchung und Beratung ist bei der Herstellung von Einlagen eine Notwendigkeit und einer unserer Schwerpunkte. Durch diese Grundlage wird eine individuelle Versorgung erreicht, die dem Patienten zugutekommt und den Kostenträger entlastet. Eine passende Einlage ist die Voraussetzung für eine kostensparende Bilanz.

Wir können aber nur zu diesem fortschrittlichen Kostendenken kommen, wenn wir den anderen Gesundheitsberufen immer einen Schritt voraus sind.

Bei uns werden die orthopädischen Versorgungen so detailliert, dass sich die Beratung auch im Einlagenbereich immer individuell darstellt. Dazu gehört eine eingehende Untersuchung von Fuß und Bein sowie eine Gehprobe vor und nach der Ausstattung mit Einlagen.

Als einen wichtigen Punkt sehen wir die getragenen oder auch noch nicht getragenen Schuhe an. Besonders der getragene Schuh ist ein deutliches Alibi-Ergebnis der Fußdeformität. Außer der Anamnese des Fußes, die wir konstruktiv festhalten, beurteilen wir auch den Schuh.

Wir sind der Meinung, dass die Einheit zwischen Fuß und Einlage einerseits und zwischen Einlage und Schuhe andererseits wesentliche Merkmale der optimalen Versorgung sind.

Die Voraussetzungen für einen konzeptionellen Erfolg einer orthopädischen Anfertigung ist die Zusammenarbeit von Patient, Arzt und dem jeweiligen Orthopädieschuhmacher. Eine Zusammenarbeit ist unumgänglich und wird von allen Seiten gern entgegengenommen. Der Orthopädieschuhmacher muss besonders im Einlagenbereich individuell nach verschiedenen Belastungsvorgaben arbeiten. Hierbei wird das große Materialangebot als willkommen angesehen.

Eine Herausforderung für uns sind und bleiben die Sportversorgungen. Hier stellen wir die Individualität der federnden, dynamischen Fußfunktion sowie Korrektur- und Steuerelemente in den Vordergrund.

Die nach biomechanischen Gesichtspunkten hergestellte Sporteinlage ermöglicht eine optimale Nutzung der beim Sport auftretenden hohen Bodenreaktionskräfte. Die Wirksamkeit dieser funktionellen Gesichtspunkte muss bei der Einlagenherstellung berücksichtigt werden. Wir teilen die Grundprinzipien der Sporteinlage in drei Bewegungsphasen auf:

  • Auftrittsphase
  • Belastungsphase
  • Abstoßphase

In der Auftrittsphase entstehen hohe Impaktkräfte, die wir durch eine verstärkte Fersenführung und Dämpfung auffangen. Das erreichen wir durch eine kugelförmige Fersenform, wobei ein spezieller Dämpfungsschaum verwendet werden kann. Eine im Bereich Calcanear-Cuboidgelenk angebrachte individuelle Erhebung soll die Fersenführung unterstützen.

Der Belastungsphase wirken wir mit einer elastischen progressiven Längsgewölbsstütze entgegen. Der höchste Punkt soll im Bereich des Sustuntaculumthali sein. Auf diese Weise wollen wir einer Überpronation entgegenwirken und in Verbindung mit einer gut ausgearbeiteten Fersenführung das Lateralisieren des Fersenbeines verhindern.

Zur Steuerung des Vorfußes in der Abstoßphase zum ersten Strahl müssen wir dem lateralen Vorfußschub entgegenwirken. Dabei unterstützen wir den Bereich des fünften Strahls wiederum in individueller Ausführung. Das Einlagenmaterial im Vorfußbereich soll aus festen EVA hergestellt werden, um auf diese Weise das Einsinken des Vorfußes zu verhindern. Dadurch entsteht ein Kraftverlust, der bei der sportlichen Aktivität Ermüdungserscheinungen hervorruft. Die Metatarsalköpfchen werden durch eine moderate Quergewölbsstütze gegen eine Überbelastung geschützt.

Bei der Sporteinlagenversorgung müssen wir das Beschwerdebild des Aktiven und die Sportart berücksichtigen. Selbstverständlich können dabei direkte Anpassungen und Entlastungen eingesetzt werden. Auch der vorhandene Sportschuh wird bei der Beurteilung hinzugezogen.